Die besten Online Marketer und im speziellen SEO’s, sind ja über Umwege in diesen Bereich gekommen. Quereinsteiger vom Feinsten eben. Auch ich habe vor 18 Jahren in einer ganz anderen Branche begonnen und bin über viele viele Umwege nun genau dort gelandet wo ich mich sprichwörtlich Sauwohl fühle – im Online Marketing…

Gerade erst hab ich auf Onlinemarketingeinstieg.de das Experteninterview mit Björn Tantau gelesen. Björn ist mit einer der Bekanntesten in der Online Branche und selber klassischer Quereinsteiger wie er in dem Interview gesteht. Dadurch habe ich dann eigentlich auch zum ersten Mal so richtig zurück überlegt, wie ich doch in diesen Bereich kam und wie mir die Zwischenstationen dabei geholfen haben.

Ausbildung zum Tischler – Online Marketing Branche wurde gerade erst geboren

Es ist jetzt doch tatsächlich schon ganze 20 Jahre (1995) her als ich die Schule verließ und eine Ausbildung zum Tischler begann. Mangels an Alternativen würde ich mal sagen, denn interessiert hat mich das überhaupt nicht. Doch was will man als Kind vom Dorf schon anderes machen, man hatte ja damals gar keine Vorstellung was es für andere Möglichkeiten gibt außer etwas handwerkliches zu erlernen… Und um Schauspieler zu werden war Berlin noch zu weit weg 😉

Das Internet begann damals ja auch gerade erst ganz ganz langsam in die Wohnzimmer vorzudringen. Ich kann mich noch erinnern dass 1997 in etwa, der erste in unserem Dorf einen PC hatte und über Modem ins Netz ging. Nicolas Sacotte zum Beispiel, auch einer der erfolgreichsten und bekanntesten SEO’s, bastelte schon 1998 seine erste Webseite wie er auf meine-reichweite.de verriet.

 

„Was willst Du denn mit einem PC Jung?“

Konzentrier dich lieber auf die Schule/Ausbildung!“ Sowas bekam ich immer zu hören wenn ich von einem PC schwärmte. So wirklich viel konnte man damit damals ja auch wirklich noch nicht machen – was lernte man großartig in der Schule im Unterrichtsfach Informatik? Microsofts Word! Texte rauf und runter schreiben. Ich kann mich ehrlich gesagt an nichts anderes erinnern und nur wer rechtzeitig mit dem Text abtippen fertig war, konnte mal an Paint ran…

Die Tischler Ausbildung war natürlich, im nachhinein gesehen, enorm wichtig für mich. Ich hatte von Natur aus nicht so ein handwerkliches Geschick in die Wiege gelegt bekommen, so dass mir diese 3 Jahre ganz gut taten. Ich war schon damals mehr der analytische Mensch und habe, zuerst auf Papier, später dann am PC, mir täglich unseren Stromzählerstand aufgeschrieben. Durchschnittsverbrauch berechnet, Höchststände, Tiefststände und und und… einfach weil es mir spaß gemacht hat. Bei unserem Fußballverein habe ich auch alle möglichen Daten aufgeschrieben und Statistiken aufgestellt. Im Fußballverein bin ich damals auch nur aus Mangel an Alternativen gewesen, heute steht Baseball ganz oben auf meiner Beliebtheitsskala – die Statistiksportart schlechthin wie man im Bild rechts sehr gut sehen kann 😉

Wer hätte gedacht… dass mich mein Weg 18 Jahre später wieder in die Möbelbranche führt… zum Online Möbel Shop CARO-Möbel

 

IT Branche im Aufbruch – Umschulung zum Fachinformatiker

Meinen ersten eigenen PC habe ich mir dann in etwa 1999 gekauft – mit 700 Mhz gehörte er schon zu den schnellsten was es damals am Markt gab 😉 Die Festplattenkapazität hatte glaube ich 10 oder 20 GB. Ins Internet ging es zuerst mit der Flatrate von AOL – ich glaube 20 DM pro Monat? Ich weiß es nicht mehr genau, jedoch wurde die Flatrate schon nach kurzer Zeit wieder abgeschafft und dann musste ein Programm von Web.de herhalten, wo man sich immer mit dem günstigsten Tarif einwählen konnte. Man, was waren das noch für Zeiten…

Gleich nach meiner Tischler Ausbildung stand dann also die Frage im Vordergrund wie es nun weiter geht – dank des Führerscheins war die nächstgrößte Stadt Rostock zum Glück nur noch eine halbe Stunde entfernt und so waren die Möglichkeiten auf einmal um einiges Größer als zuvor. Das war auch die Zeit in der die IT Branche stark im Kommen war und ihr eine rosige Zukunft vorher gesagt wurde – Umschulungen gab es in Hülle und Fülle und mit etwas Glück hab ich es in solch eine vom Arbeitsamt geförderte geschafft – 2 Jahre lang hieß es von da an also tagtäglich nach Rostock zu fahren und IT zu büffeln – nach einem Jahr habe ich mich für die Fachrichtung Anwendungsentwickler anstatt Systemelektroniker entschieden (nur die beiden Möglichkeiten gab es). Auch wenn ich mich nie richtig tiefgehend in die Programmierung einarbeiten konnte, so stand schon damals für mich fest das Webseiten mein Ding sind. HTML und die (geplante)Nachfolger Programmiersprache XHTML hab ich dann gebüffelt und mich an meine ersten Projekte ran getraut. Das muss so in etwa 2002 gewesen sein. Her halten mussten die .de.tl und .de.vu Domains, schließlich waren die ja kostenlos, bevor dann 2003 meine erste richtige .de Domain an den Start ging.

Durch das fehlende tiefgründige Wissen in Programmiersprachen, war aber nie mehr möglich als einfache html Seiten und CMS gab es damals nich nicht.

 

Content Marketing? Erstmal nur für Zeitschriften…

Marcel Rudolph - von Prangendorf nach KoblenzAuch das Schreiben gehörte ja schon immer zu meinen Leidenschaften – dies mit Filmen und Serien verbinden zu können, war einer meiner größten Träume damals (Siehe hier) – und dann spielte Mister Zufall, oder Schicksal, je nachdem woran man glaubt, mir in die Karten… Nachdem ich für meine Ausbildung den Radius raus aus meinen Dorf in die Kleine Stadt Tessin auf 6 Km und für die Umschulung zum Fachinformatiker in Rostock ihn auf 45 km vergrößerte, zog es mich noch weiter hinaus. Viel viel weiter hinaus – ganze 700 Km gen Süd Westen in das Städtchen Koblenz. Was war das auf eimal für eine neue Welt die sich mir da aufzeigte?

Aber von Anfang an: Nach der Umschulung zum Tischler musste ich natürlich erneut schauen wie es weiter geht – und das war in Rostock gar nicht so einfach, denn es war einfach schon immer so und ist es auch heute noch – hier nach Mecklenburg-Vorpommern kommt immer alles etwas später und so hatten die Unmengen an neu ausgebildeten Informatiker nicht viele Möglichkeiten hier oben an der Ostseeküste…

So schaute auch ich mich Deutschlandweit um und das nicht nur nach Informatiker oder Webdesigner Jobangeboten – sondern auch nach freien Redakteursstellen und ohne eigentlich so wirklich daran zu glauben, hatte ich auf einmal ein Vorstellungsgespräch in der Tasche… Doch damit nicht genug, ich wurde gleich eingeladen nach dem Vorstellungsgespräch mit dem Team ins Kino zu gehen und mir wurde auch ein Zimmer in einem Hotel gebucht, damit ich nach 8 Stunden Autofahrt nicht auch noch m gleichen Tag zurück fahren muss… Hallo? Was ist denn das für eine geile Einstellung da draußen? So unerwartet wie die Einladung kam, so unerwartet kam dann auch die Zusage noch während des Gespräches und genauso unerwartet kam dann die Mitteilung das mir sogar ein Zimmer gestellt und bezahlt wird… Wow, wie kann man da noch Nein sagen?

Neustart am Rhein

Richtig, gar nicht und so zog es mich aus Dragonball Beitrag von Marcel Rudolph in der Anime Zeitschrift NeoXdem kleinen Dorf irgendwo im Norden von MV auf einmal in den tiefsten Westen nach Koblenz. Weg von der Ostsee, direkt an den Rhein und dort habe ich dann als Redakteursvolontär für Kinderzeitschriften geschrieben – die NeoX, MegaMan und Card Collector. Es ging vorrangig um Anime Serien und ich war unter anderem für die DVD Erscheinungen und Spiele zuständig. Das hat schon richtig Laune gemacht und war mit eine sehr wichtige Zwischenstation auf dem Weg in den Online Marketing Bereich. Alleine schon um mal aus meiner kleinen Dorf Welt raus zu kommen. Von daher geht hier nochmal ein ganz besonderer Dank an Kerstin, die mir damals die Chance gegeben hat mich in dem Beruf zu beweisen :-).

Mein Weg ins Online Marketing – Teil 2

Dies war der erste Teil meiner Reise in den Bereich Online Marketing. Der 2. Teil folgt demnächst und handelt von Mediengestaltung, Radio und Videoerstellung, bevor es dann endlich in die Suchmaschinenoptimierung und die ersten Analysen mit Sistrix und Xovi geht ging… 

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