Heute möchte ich einmal über so einen Tag im Leben eines Hochzeitsfilmers berichten. Besser gesagt über meinen allerersten Tag und meine erste Hochzeit als Filmer…

Zum ersten Mal unterwegs als Hochzeitsfilmer

07.07.2007 – schon ein paar Jährchen her als ich meine allererste Hochzeitg efilmt habe und es war tatsächlich zugleich auch die Längste dich ich jemals gefilmt habe. 13 Drehstunden Stunden waren eingeplant, hinzu kommt die Anfahrt von 2 Stunden, den Sicherheitspuffer von 2 Stunden und die Rückfahrt von einer Stunde. Macht nach Adam Riese 18 Stunden auf den Beinen.

Solch ein Tag Hochzeitstag erfordert dementsprechend auch mehr als genug Schlaf normalerweise aber Ihr wisst ja wie das ist bei einer Premiere, wenn man irgendwas zum ersten mal macht, der erste Arbeitstag zum Beispiel – man ist mächtig nervös und das bringt einen um sehr sehr viel Schlaf.

In etwa gegen 1 Uhr morgens bin ich endlich eingeschlafen und schon um 5 Uhr hat der Wecker die kurze Nacht jäh beendet. 4 Stunden schlaf also… ohhhhhhh man, da kann man sich dann nicht wirklich auf den bevorstehenden Tag freuen aber was sollte ich machen…

Als Hochzeitsfilmer zur standesamtliche Trauung nach Berlin

Um 6 Uhr ging es dann also mit gepackten Sachen von Rostock aus los Richtung Berlin. Irgendwo im Süden unserer Hauptstadt fand die Trauung statt, so dass vom Sicherheitspuffer auch gleich mal eine halbe Stunde aufgebraucht wurden. Gut, immer noch 1 1/2 Stunden zu früh da gewesen, Zeit also genug gehabt, um sich ein wenig umzusehen und auch die Blase sicherheitshalber nochmal zu entleeren, wer weiß wann man das nächste mal schon dazu kommt. Auch im Standesamt konnte ich mich schon mal umgesehen, mit der Standesbeamtin den Ablauf besprechen und die für mich beste Position zum Filmen der Hochzeit ausgesucht.

Und dann kam das Brautpaar auf einmal endlich vor gefahren. Zum Begrüßen war erstmal keine Zeit, statt dessen hielt ich gleich die Kamera drauf. Das Brautpaar brauchte, so wie alle anderen in meiner Hochzeitsfilmerzeit nur ein paar Minuten, dann hatten sie sich an mich und die Kamera gewöhnt.  Von da an bekam mich das Brautpaar kaum noch mit, so dass auch wirklich nichts gestellt wirkt. Das ist sowieso allgemein das was bei mir immer vorrang hat – ich versuche mich bestmöglich im Hintergrund zu halten, damit ich auch wirklich nicht auffalle und der Hochzeitsfilmer somit nicht zum Störfaktor wird. Selbst bei den Fotoshootings passe ich immer auf dass ich auch den Hochzeitsfotografen nicht störe, denn auch er soll ungestört seine Arbeit machen können.

Meine erste Trauung als Hochzeitsfilmer

Und dann war es soweit! Meine erste Trauung die ich filmen sollte. Das war und ist immer der schwierigste Moment, denn so eine Trauung kann man nicht nochmal nachstellen und genauso wenig kann man bei verwacklern oder anderen Fehlern die einem passieren können, einige Szenen einfach weg lassen.

Von da an hieß es also volle Konzentration. Das schlimmste was einem passieren könnte, wäre zu vergessen Aufnahme zu drücken oder aus versehen drauf zu kommen und die Aufnahme zu stoppen… und so habe ich gefühlte 100 mal in 30 Minuten auf meinen Monitor geguckt ob er auch noch aufnimmt. Nach diesen 30 Minuten war es gechafft, das Brautpaar hat Ja gesagt und ich alles im Kasten. Der Wichtigste Moment also geschafft – hier ein Fehler und meine Karriere als Hochzeitsfilmer wäre auch schon wieder vorbei gewesen 😉

Meine 2. Trauung als Hochzeitsfilmer am selben Tag

Doch mit dieser 1. Trauung war es nicht getan, denn mein erstes Brautpaar heiratete nach der standesamtlichen Hochzeit, ca. 100 km weiter auch noch kirchlich… Aber bleiben wir erstmal noch in Berlin, denn nach der Trauung ging es draußen ans Reiß werfen, Glückwünsche einfangen und Fotoshooting. Es ist immer seeehr interessant wenn man auf einen Hochzeitsfotografen trifft, der noch nie einen Hochzeitsfilmer an seiner Seite hatte, so auch an diesem Tag, dem 07.07.2007. Aber auch hier muss ich sagen dass der Fotograf sich ganz schnell an mich gewöhnt hatte und wir beide da ein paar sehr schöne Momente einfangen konnten. Leider ist es nicht immer so einfach mit den Hochzeitsfotografen, so wurde ich doch tatsächlich auch schon mal von einem weg geschickt als er ein paar einfache Paar Aufnahmen machen wollte. Er kann sich sonst nicht gut genug konzentrieren ^^ Da war dann auch ich ein wenig baff aber auch aus solchen Momenten lernt man und heute bespreche ich alles mit dem Brautpaar vorab und weise die Beiden auch darauf hin dass das mit dem Hochzeitsfotografen abgeklärt werden muss, bzw. ich dem Brautpaar gleich die richtigen Fotografen empfehle 🙂

Nach dem Fotoshooting in Berlin wurde es ganz interessant, denn die Polizei kam mit Blaulicht vorgefahren und legte dem Brautpaar Handschellen an. Hintergrund ist der Bräutigam gewesen, der Polizist war. Danach ging es dann die besagten 100 km weiter Richtung Norden nach Neustrelitz. Dort in einem Hotel/Restaurant direkt an einem wunderschönen See sollte es ab 14 Uhr weiter gehen. Dort angekommen nutzte ich die noch wenig verbliebene freie Zeit für ein wenig Entspannung und ein paar Gespräche mit der Familie und Freunden, schließlich sollten ab ca. 14 Uhr noch 11 Stunden auf den Beinen und der Kamera in der Hand vor mir liegen.

Es ging schon früher wieder los, so machten sich alle gegen 13.30 Uhr zu Fuß auf den Weg zur Kirche. Dort angekommen wurde ein Spalier gebildet wo das Brautpaar dann durch schritt… 

Mein 1. und letzter Fehler als Hochzeitsfilmer

Auch die kirchliche Trauung war wunderschön und es sind einige Tränen geflossen. Ein kleiner Fehler ist mir hier aber unterlaufen – ich habe die Kassette nicht rechtzeitig, in einem nicht so wichtigen Moment gewechselt, und kam dann in die Bredoullie in einer wichtigen Szene wechseln zu müssen. Ca. 15 Sekunden sind mir dadurch flöten gegangen. Aber alles halb so schlimm, es war ja gottseidank nicht beim Ja-Wort und danach ist mir dieser Fehler nie wieder passiert.

Dann ging es wieder zurück ins Hotel, wo nach dem Festmahl viele weitere Tränen flossen als die Reden gehalten wurden bevor es ganz langsam ans feiern ging. Hier war es für meine erste Hochzeit nicht so einfach die richtigen Szenen einzufangen. Man kann ja schließlich nicht alles durchweg filmen, sondern muss abwarten und zu den richtigen Zeitpunkten da sein. Da es wie gesagt meine erste Hochzeitsfeier als Filmer war, habe ich sehr sehr viel gefilmt. Am Ende des Tages hatte ich dann insgesamt 9 Stunden an Videomaterial, was wirklich sehr sehr viel ist. Normalerweise und wie es dann auch bei meinen darauffolgenden Hochzeiten war, kommen bei solch einer 15 Stunden Hochzeit knapp 5 bis 7 Stunden an Videomaterial zusammen.

Nach 20 Stunden als Hochzeitsfilmer… immer noch nicht genug

Gegen ca. 3 Uhr bin ich dann wieder zu Hause gewesen und trotz nur 4 Stunden schlaf und 20 Stunden Arbeit, war ich nach diesem Tag als Hochzeitsfilmer so aufgedreht dass ich sogar noch damit begann die Bänder auf den PC zu überspielen…

Die eigentliche Arbeit eines Hochzeitsfilmers beginnt nach der Hochzeit…

Dies ist die Geschichte meiner ersten Hochzeit als Filmer vor bereits 6 1/2 Jahren. Die eigentliche Arbeit aber begann erst danach. Ganze 2 Wochen hat es gedauert bis dann auch der Film endlich fertig geschnitten war. Die größte Aufregung dann jedoch war das Warten auf die Meinungen zum Hochzeitsvideo vom Brautpaar. Umso größer die Freude als beide überglücklich waren. DAS ist dann auch die größte Belohnung die man als Hochzeitsfilmer bekommen kann.

Meine 2. Hochzeit als Filmer

Meine 2. Hochzeit als Filmer fand dann bereits knappe 2 Wochen später statt. Ein paar Stunden weniger und auch die Entfernung dorthin war nicht so weit. Die Geschichte dazu wird es vielleicht demnächst auch nochmal hier auf meiner Seite geben.

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