Die KI stößt in der Grundschule (1. Klasse) an ihre Grenze 👩‍🏫📚

Nachdem wir heute mit unserer Tochter die immer wieder gleichen Texte in der Fibel gelesen haben, kam mir die Idee, einen GPT zu basteln, der meiner siebenjährigen, die gerade die erste Klasse rockt, einzigartige Leseübungen erstellt.

Ich wollte etwas Einfaches, nur mit den Buchstaben und Wörtern, die sie schon kennt – zudem mit ein paar Infos aus unserem letzten Urlaub als Basis für neue Sätze. Das sollte doch ein Leichtes sein … 🤔

Update


  • Veralteter Artikel. Seit es die Reasoning Modelle gibt (o1, o3, o4) ist dies möglich.

ChatGPT und Gemini Ultra mit Problemen

Aber, oh Wunder: Sowohl ChatGPT als auch Googles Gemini Ultra konnten damit nicht wirklich umgehen. Sie scheiterten an der Aufgabe, ausschließlich bestimmte Buchstaben zu verwenden. Klingt nach einem Kinderspiel, oder? Aber für die KI zu knifflig.

Das war für mich das erste Mal, dass ich so richtig eine Grenze der KI gespürt habe. Klar, kein Drama, aber irgendwie doch interessant zu wissen, dass sowohl ChatGPT 4 wie auch Gemini Ultra nicht nur nicht zählen können, sondern auch mit dem Buchstabieren so ihre Probleme haben.

Es ist im Grunde genommen eben doch keine Intelligenz, sondern reiht nur der Wahrscheinlichkeit nach Buchstaben und Wörter aneinander.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Die KI stößt in der Grundschule (1. Klasse) an ihre Grenze 👩‍🏫📚“

  1. Avatar von hstfs24

    Hallo Marcel,

    ich habe den Beitrag über dich bzw. über deine Idee bei der OZ gelesen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Idee im Kern nicht schlecht ist. Wir haben im Schulsystem allerdings ganz andere, gravierendere Probleme als den Einsatz bzw. der Umgang mit KI. Und es geht eben schon damit los, dass Leute wie Du und ich, das gar nicht mitkriegen, da sie höchstwahrscheinlich in einem sozial „gehobenen“ Einzugsgebiet wohnen und die Kinder eben dort zur (Grund-)Schule gehen. Meine Frau hingegen ist Lehrerin in einer offiziell als solche benannten „Brennpunkt-Schule“. Und man merkt mittlerweile recht deutlich, dass an Schulen, wo engagierte Eltern unterwegs sind, die Probleme zumindest teilweise minimiert werden, während eben in anderen Einzugsgebieten die Zustände immer schlimmer werden. Die zuständigen Ämter wollen sich halt möglichst wenig mit Eltern rumschlagen müssen. Die Klassen werden immer größer, die Unterstützung für die Lehrer immer geringer. Da sitzen dann in einer Grundschule fast 30 Kinder aus 10-15 Nationen, darunter mindestens 5 Kinder, die eigentlich erheblichen Förderbedarf haben, aber abgelehnt werden. Dazu Fälle von Kindeswohlgefährdung mit der Konsequenz, dass sich mit Ämtern und Institutionen eng ausgetauscht werden muss. Wer macht das? Der Lehrer. Wann? Natürlich nicht im Unterricht, am Nachmittag, teilweise noch abends. Da ist dann noch kein Unterricht vorbereitet oder Arbeit kontrolliert. Meine Frau ist in Teilzeit und hat immer wieder Tage, an denen sie durch die ganzen Themen mehr Stunden am Tag arbeitet als ich in meinem 40h-Job. Im Unterricht geht es weiter: Die Herausforderung mit mehreren Sprachen und der kognitiven Schere, die immer weiter auseinander geht. Hilft man dem schwächsten Kind, langweilen sich die guten Kinder. Fördert man die stärkeren, kommen die schwächsten nicht mehr mit. Dass die Räume mit den fast 30 Kindern eigentlich nur für 20 Kinder ausgelegt sind, spielt schon lange keine Rolle mehr. Die Leidtragenden sind am Ende immer die Kinder. Schulhelfer-Stellen? Gestrichen. Budget für Unterrichtsmaterialien: massiv gekürzt. Reinigung der Räume in den Sommerferien? Aus Budget-Gründen gestrichen. Im Bekanntenkreis gab es tatsächlich den Fall, dass eine Lehrerin aus privaten Mitteln Stühle für Kinder organisiert hat, da die Schule im Grunde keinen Platz und eben keine Ressourcen mehr hatte, noch mehr Kinder aufzunehmen. Es waren schon sämtliche Stühle aus Lehrerzimmer oder Sporthalle in Benutzung und es gab keine Freigabe für weitere Anschaffungen. Von dem ganzen Unterrichtsausfall – vor allem auch in MV – will ich gar nicht anfangen. Das mögen beim Überfliegen alles „Einzelfälle“ sein, aber sie werden mehr. Der nächste Jahrgang an der Schule meiner Frau wird mit einem Anteil an Kindern, die nicht in Deutschland geboren sind, von knapp 80% beginnen. Davon sind dann viele Kinder, die erst seit Kurzem hier sind und im Grunde die Sprache noch gar nicht verstehen. Gleichzeitig gibt es Schulen, die keine Kinder mit Migrationshintergrund aufnehmen. Unabhängig vom Thema Integration sind das einfach Herausforderungen, auf die die Lehrer gar nicht vorbereitet werden bzw. dafür keine Ausbildung haben. Und wenn man dann von Digitalisierung oder auch KI liest, weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

    Wie gesagt, im Kern bin ich voll bei Dir, aber wir haben in Deutschland leider so viele Baustellen im Bildungssystem.

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